Haus D., München
Ein- / Zweifamilienhaus / Schindel und Sichtbeton
Entwurf: | 2008 | |
Fertigstellung: | 2010 | |
Wohnfläche: | 240 m² | |
Bauherr: | Privat | |
Fotografie: | Sascha Kletzsch |
Die Bauherren wünschten ein Haus mit einem möglichst großzügigen und weitläufigen Wohnbereich, das mit kleinen Eingriffen zudem in zwei Einheiten aufteilbar ist. Zwei Einheiten hieß sowohl Schlafen und Wohnen zu trennen als auch zwei getrennte Wohneinheiten zu schaffen.
Um diese Trennung innen und außen spürbar zu machen wurde ein Holzhaus auf ein Betonhaus gestellt.
Im quadratische Betonsockel organisiert sich ein Raumkontinuum auf zwei Höhenniveaus um ein zentrales Atrium. Dieses gewährt Sonne, Licht und einen privaten Außenraum im Herzen des Grundrisses. In Richtung der beiden Straßen schneiden zwei durch Betonwände begrenzte Terrassen in das bestehende Gartenniveau ein, und gewähren so Privatheit trotz Straßennähe. Auf einen größeren Gartenbereich wurde zu Gunsten der Weitläufigkeit des Wohnraumes verzichtet.
Das längliche Holzhaus wurde auf dem Nord West Eck des Sockelhauses platziert, sodass sich vor ihm eine große Dachterrasse Richtung Süden erstreckt.
Im Gegensatz zu dem kühlen, mineralischen Charakter des Sockels mit seinen großen verschiebbaren Glasflächen und tragenden Betonscheiben, prägen hier die unbehandelten Holzwände den warmen, heimeligen Charakter des „zweiten Hauses“.
Im ersten Obergeschoss trennt eine Schrankzone mit integrierten, raumhohen Türen den Flur von Schlafräumen und Bad. Das zweite Obergeschoss, das Elternbereich, Ankleide und Bad beherbergt, ist durch eine horizontale Treppentüre abtrennbar. Hierdurch bleibt, auch wenn die Türe geschlossen ist, die ganze Tiefe des Holzhauses erhalten.
Im Falle einer Trennung muss zwischen Betonsockel und Holzhaus die Stahltreppe entfernt und das Treppenloch verschlossen werden. Das Dachgeschoss wird ohne weitere Eingriffe in Küche -Wohnen-Essen zoniert. Hierdurch werden zwei voneinander unabhängige Einheiten geschaffen, die bedingt durch die Ecklage des Grundstückes sogar zwei Eingänge von verschiedenen Straßen erhalten.
Aufgrund sehr guter Dämmung der Außenhaut, Dreifachverglasung und einer Wärmepumpe als Heizsystem unterschreitet das Haus, trotz seiner großen Oberflächen den KfW60 Standard deutlich.