Busbahnhof Oertelplatz, München
Städtebau / Verkehr
Wettbewerb: | 2016 1. Preis, Auftrag | |
Fertigstellung: | 2019 | |
BGF: | 1.061 m2 | |
Bauherr: | Landeshauptstadt München, MOEG GmbH | |
Landschaft: | zaharias landschaftsarchitekten | |
Fotografie: | Brigitte González |
Im Rahmen der Entwicklung des Oertelplatzes und seines Umfelds zum neuen Zentrum Allachs entsteht ein Quartiersplatz als öffentlicher Raum mit umfangreicher Begrünung und hoher Aufenthaltsqualität. Er nimmt im nördlichen Teilbereich die Funktion als Umsteigepunkt für die Fahrgäste von Bus und S-Bahn auf wird im westlichen Bereich durch ein Einkaufszentrum begrenzt.
Die hochbauliche Planung bearbeitet die Überdachungen von Bushaltestellen, einer Bike + Ride Anlage, sowie der Rampe der Tiefgarage. Die geplanten Überdachungen haben neben dem Witterungsschutz vornehmlich die Aufgabe, dem nordöstlichen Teil des Oertelplatzes eine prägende Identität zu geben und die Zugänge für die verschiedenen Verkehrsträger – S-Bahn, Fahrrad, Bus und Park + Ride von weither sichtbar zu machen.
Das lange Dach der Fahrradständer bildet nach Osten einen Platzabschluss und erfüllt somit für den Busbahnhof eine ähnliche Funktion wie das Einkaufszentrum für den Quartiersplatz. Dabei nimmt die Architektur mit den waagerechten Betondächern die waagerechte Bänderung des Einkaufszentrums auf.
Das Dach ist in zwei Höhenlagen gestaffelt, der höhere nördliche Teil bildet einen angemessenen Rücken für den Platz. Der Abgang zur S-Bahn wird durch eine Laterne am Überlappungspunkt der beiden Dächer von weither sichtbar markiert.
Unter dem Bike + Ride Dach werden 448 Fahrräder in Doppelstockanlagen untergebracht. Auf dem Dach versorgt eine Photovoltaikanlage den Platz mit Strom. Im nördlichen Teil wird ein Wartebereich für Bushaltestellen integriert.
Die Lage der Überdachung Park + Ride ist durch die Planung der Tiefgarage bestimmt. In gleicher Materialität wie die Bike + Ride Anlage ist sie gewunden und geneigt, sodass sie auf dem Platz möglichst wenig in Erscheinung tritt. Durch die Neigung wird der Blick auf die Blumenwiese des begrünten TG –Daches freigegeben.
Die Materialwahl der Fassadenelemente, aus gelbem und grünem Profilglas in Abwechslung mit matten und klaren Glaselementen, lässt die fast 100 Meter lange Anlage in freudvoll natürlichem farbigem Licht erscheinen. Über den Tag hinweg verändert sich das Farbspektrum mit dem Sonnenlauf, um nachts, durch die Hinterleuchtung, einen angstfreien Raum auch im weitest entlegenen Dachbereich zu bilden.