Ultraniedrigenergiehaus in der Seitzstraße München Lehel
Wohn- und Geschäftshaus / Ultraniedrigenergie-Standard / Vakuumisolationspaneele
Planung: | 2001 | |
Fertigstellung: | 2005 | |
BGF: | 2.944 m2 | |
Bauherr: | Privat | |
Fotografie: | Sascha Kletzsch |
Das Wohn- und Geschäftshaus zeigt, wie durch ein ganzheitliches Konzept ein Gebäude in innerstädtischer Lage nahezu Passivhausstandard erreichen kann, ohne dabei Einbußen in Architektur / Gestaltung / Form und der Flächennutzung hinnehmen zu müssen.
Das Gebäude ist in zweierlei Hinsicht besonders innovativ:
– Es ist das erste mehrstöckige Gebäude, das vollständig mit Vakuumisolationspaneelen (VIP) isoliert wurde. Dadurch wurde die Nutzfläche des Gebäudes gegenüber konventioneller Wärmedämmung erhöht und eine neue Anwendung für den Bau entwickelt.
– Es ist das erste Gebäude in der Münchner Innenstadt, das trotz verschatteter Lage, verdichteter Bauweise und als freistehender Baukörper durch Passivhausfenster mit integrierten Jalousien, kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung im Winter und natürlicher Brunnenkühlung im Sommer sowie durch ein energieeffizientes Blockheizkraftwerk den Ultraniedrigenergiestandard (22 kWh/m²a) erreicht.
Zunächst als Solitär konzipiert, eröffnet die Bebauung mit einer geschlossenen Wand auf der Nordseite zur Obersten Baubehörde hin die städtebauliche Möglichkeit, das historische Geviert wieder zu schließen. Während sich von den Ecken lange Sichtachsen entlang der Straße und in den Innenhof ergeben, können durch die Besonnung der Gebäudeecken im Winter bis in das Erdgeschoss passive Wärmegewinne realisiert werden.
Diese Gelegenheit wurde zum Kern des Entwurfskonzepts gemacht, indem die Gebäudeecken nach Südwesten und Südosten mit großen Fenstern betont und hierher die Haupträume gesetzt wurden, während Treppenhaus und Aufzugsanlagen mittig auf der Nordseite liegen.